PCOS gilt als hormonelle Störung - doch das Organ, das Hormone bindet, abbaut und reguliert, wird oft ignoriert: die Leber. Studien zeigen, dass viele PCOS-Patientinnen - gerade auch normalgewichtige (!) - klinisch unbemerkt Leberprobleme entwickeln. Die Folge: verringerter SHBG-Spiegel, mehr freie Androgene und ein hormonelles Ungleichgewicht, das Eisprünge und Fruchtbarkeit beeinträchtigen kann.
Hintergrund-Info SHBG
SHBG ist eine Abkürzung für Sexualhormon-bindendes Globulin. Dabei handelt es sich um ein Eiweiß, das überschüssige männliche Hormone bindet und damit deren Wirkung abschwächt.
Die Leber ist darüber hinaus ein zentraler Ort des Insulinabbaus - und damit direkt an der Hyperinsulinämie beteiligt, die bei den meisten PCOS-Betroffenen vorliegt. Wenn die Leber durch Fettansammlungen oder chronische Entzündung überlastet ist, kann sie Insulin schlechter abbauen, wodurch der Insulinspiegel weiter steigt. Das verstärkt nicht nur die Androgenbildung in den Eierstöcken, sondern wirkt auch auf die Hirn-Hormon-Achse zurück - ein Kernmechanismus in der Entstehung und Aufrechterhaltung des PCOS.
Chronischer Stress spielt hier eine bedeutende Rolle: Er erhöht den Cortisolspiegel, was wiederum den Blutzucker destabilisiert und die Leber zusätzlich belastet. Langfristig kann dies zu zu mehr Leberfett, stärkerer Insulinresistenz und hormoneller Dysregulation führen. Deshalb ist Stressmanagement - ebenso wie Mikronährstoffe, Bewegung und Ernährung - ein wichtiger therapeutischer Baustein zur Stabilisierung von Zyklus und Stoffwechsel bei PCOS.
Leberstärkung bei PCOS - gerade auch für schlanke Frauen relevant
Gerade bei "schlankes PCOS" - auch Frauen mit PCOS und normalem BMI - fehlt häufig der klassische Behandlungsansatz über Gewichtsreduktion. Dabei kann die Leber auch bei schlanken Patientinnen eine zentrale Rolle spielen: Studien zeigen, dass Fettleberveränderungen und niedrige SHBG-Spiegel (Sexualhormon-bindendes Globulin) auch hier häufig vorkommen - und direkt zur hormonellen Dysbalance beitragen können.
Ein wichtiger, oft unterschätzter Ansatzpunkt ist Stressmanagement. Chronischer Stress kann über erhöhte Cortisolspiegel und systemische Entzündungsprozesse sowohl die Leberfunktion als auch den Hormonhaushalt belasten. Achtsamkeit, Atemübungen, Bewegung an der frischen Luft und ausreichend Schlaf sind einfache, aber wirksame Maßnahmen, um das Gleichgewicht wiederherzustellen - mental wie körperlich.
Auch die lebergesunde Ernährung spielt eine zentrale Rolle. Besonders empfehlenswert sind ballaststoffreiche Lebensmittel (z. B. Gemüse, Hafer, Hülsenfrüchte), Bitterstoffe (z. B. Rucola, Artischocke, Grapefruit) sowie der Verzicht auf zucker- und alkoholreiche Speisen. Eine regelmäßige, entzündungsarme Ernährung entlastet die Leber, fördert die Gallenfunktion und unterstützt so indirekt auch die Hormonbalance.
Vitamin D und Omega-3 für die Lebergesundheit bei PCOS
Ergänzend dazu können bestimmte Mikronährstoffe gezielt zur Leberunterstützung beitragen. Studien zeigen vielversprechende Effekte für Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren, die entzündungshemmend wirken, Leberfett reduzieren und die Funktion der Leberenzyme verbessern können. Eine aktuelle Übersicht der Literatur zeigt:
- Vitamin D (3200IE/Tag) senkte in einer Studie von Javed et al. signifikant die Leberenzymwerte (ALT), Hyaluronsäure und Fibrosemarker (ELF-Score).
- Omega-3-Fettsäuren (4g/Tag) reduziert laut Cussons et al. das Leberfett deutlich - insbesondere bei Patientinnen mit bereits bestehendem Fettleber. Auch Triglyzeride und Blutdruck sinken signifikant.
- Allerdings: Keine der Studien konnte parallel eine klinisch relevante Verbesserung der PCOS-Symptome (Zyklus, Androgene, Ovulation) nachweisen.
Diese Daten liegen nahe: Verbesserungen der Leberfunktion bedeuten nicht automatisch sofortige hormonelle Stabilisierung - können aber die metabolische Grundlage dafür schaffen.
👉 Gerade bei komplexen Stoffwechsellagen - wie sie bei PCOS häufig vorkommen - braucht es oft mehr als einzelne Nährstoffe. Hier kommt ein ganzheitlicher Ansatz ins Spiel, wie ihn spezielle Mikronährstoffkombinationen bieten - etwa Fertilovit®FPCOS.
Es kombiniert:
- Myo- & D-Chiro-Inositol zur Verbesserung der Insulinempfindlichkeit
- N-Azetyl-Cystein (NAC) zum Schutz vor oxidativem Stress
- Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren für die Lebergesundheit
Diese Zusammensetzung ist besonders hilfreich bei metabolisch geprägten PCOS-Verläufenbei Schlankes PCOS und bei Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch, die ihre Leber entlasten und stabilisieren möchten.
Omega-3 bei PCOS - stark auch bei Kinderwunsch
Omega 3 kann noch mehr: Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass die mehrfach ungesättigten Fettsäuren nicht nur die Leber entlasten, sondern auch die Fruchtbarkeit direkt verbessern können - insbesondere in Kombination mit gängiger medikamentöser Therapie.
Eine randomisierte Doppelblindstudie aus Israel (Trop - Steinberg et al., 2023) untersuchte den Einfluss von Omega-3 auf die Schwangerschaftsraten bei PCOS-Patientinnen unter Clomifen-Therapie. Ergebnis:
- In der Omega-3-Gruppe kam es in 26,7 % der Behandlungszyklen zu einer Schwangerschaft - doppelt so häufig wie in der Placebogruppe (13,3 %).
- Besonders bei übergewichtigen Frauen war der Effekt deutlich: 29,6 % vs. 5,3 % (p < 0,04).
- Besonders gut: Es wurden keine Nebenwirkungen beobachtet.
Diese Ergebnisse sprechen dafür, Omega-3 nicht nur zur Leberpflege, sondern auch zur gezielten Unterstützung der Fruchtbarkeit bei PCOS einsetzen.
❓ FAQ - PCOS, Leberfunktion & Mikronährstoffe
Bringt Leberpflege etwas, wenn die PCOS-Symptome gleich bleiben?
Ja - auch ohne direkte Symptomveränderung kann die Leberentlastung hormonelle Voraussetzungen verbessern (z. B. SHBG-Anstieg, Androgenreduktion).
Wie schnell wirken Vitamin D und Omega-3?
In den Studien waren bereits nach 8 Wochen (Omega-3) bzw. 3 Monate (Vitamin D) signifikante Verbesserungen der Lebermarker messbar.
Sollten auch schlanke Frauen mit PCOS auf die Leber achten?
Unbedingt. Studien belegen, dass auch Lean-PCOS-Frauen von Leberproblemen betroffen sein können - oft ohne klassische Symptome.
Reicht Ernährung allein aus?
Eine gesunde Ernährung ist die Basis - Mikronährstoffe wie Inositol, NAC, Vitamin D und Omega-3 können den Effekt aber gezielt ergänzen und verstärken.
Wie unterstützt Fertilovit®?FPCOS konkret?
Durch Kombination leberwirksamer Mikronährstoffe mit hormonell relevanten Nährstoffen - für einen umfassenden Support bei PCOS mit metabolischer Komponente.
🧠 Fazit: Mehr Aufmerksamkeit für die Leber lohnt sich
Die Leber ist kein Nebenschauplatz bei PCOS - sondern oft der versteckte motorische hormonelle Dysregulation. Stressmanagement, eine lebergesunde Ernährung und die unterstützenden Mikronährstoffe Vitamin D und Omega-3 können Leberfunktionen messbar verbessern und das metabolische Gleichgewicht fördern - auch wenn Zyklus und Hormone erst verzögert darauf reagieren.
Gerade bei PCOS schlank machen Patientinnen oder therapieresistentem Verlauf eröffnet dieser Ansatz neue Möglichkeiten. Fertilovit®FPCOS kombiniert die zentralen Mikronährstoffe zur Unterstützung von Leber, Hormonsystem und Fruchtbarkeit - wissenschaftlich fundiert, alltagstauglich und ohne medikamentöse Nebenwirkungen.
Quelle
Alhermi A, Perks H, Nigi V, Altahoo N, Atkin SL, Butler AE. Die Rolle der Leber in der Pathophysiologie des PCOS: Eine Literaturübersicht. Biomolecules. 2025 Jan 2;15(1):51. doi: 10.3390/biom15010051. PMID: 39858445; PMCID: PMC11764088.
Cussons AJ, Watts GF, Mori TA, Stuckey BG. Eine Supplementierung mit Omega-3-Fettsäuren verringert den Leberfettgehalt beim polyzystischen Ovarsyndrom: eine randomisierte kontrollierte Studie mit Protonenmagnetresonanzspektroskopie. J Clin Endocrinol Metab. 2009 Oct;94(10):3842-8. doi: 10.1210/jc.2009-0870. Epub 2009 Jul 21. PMID: 19622617.
Javed Z, Papageorgiou M, Deshmukh H, Kilpatrick ES, Mann V, Corless L, Abouda G, Rigby AS, Atkin SL, Sathyapalan T. A Randomized, Controlled Trial of Vitamin D Supplementation on Cardiovascular Risk Factors, Hormones, and Liver Markers in Women with Polycystic Ovary Syndrome. Nutrients. 2019 Jan 17;11(1):188. doi: 10.3390/nu11010188. PMID: 30658483; PMCID: PMC6356309.
Trop-Steinberg S, Heifetz EM, Azar Y, Kafka I, Weintraub A, Gal M. Omega-3 Intake Improves Clinical Pregnancy Rate in Polycystic Ovary Syndrome Patients: Eine doppelblinde, randomisierte Studie. Isr Med Assoc J. 2023 Feb;25(2):131-136. PMID: 36841983.